Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 122

1908 - Berlin : Voss
— 122 — langwierige und eingehende Studien zweifellos festgestellt war, daß die Malaria nicht, wie mau früher glaubte, durch Ausdünstungen fencht-warmen Bodeus mit verfaulten organischen Resten entsteht, sondern nur durch Übertragung von Anopheles-Mücken hervorgerufen wird, welche ihrerseits durch Blutaufnahme von malariakranken Men-- schen krank geworden waren. Sind Malariakranke nicht vorhanden oder wieder gesund geworden, waren die Mücken beseitigt oder nicht vorhanden oder abgesperrt, bez. außerhalb der nur V2 km betragenden Flugweite, dann entstand auch keiue neue Malaria. Dem Professor Dr. Koch ist zu danken die der Krankheit erfolg- reich vorbeugende Behandlung der Gefunden, indem die- selben iu deu tropischen Mücken-Gebieten, d. h. im allgemeinen in Gegenden von einer Höhenlage unter 1200 m, an 2 Tagen je eine Tablette von 1 g Chinin einnehmen, dann wieder nach 8—9 Tagen Pause. In schwer verseuchten Gegenden sind die Pausen aus 3—4 Tage zu verkürzen. Früher galt der Alkohol als ein Anti-Fieber-Mittel, und dieser Irrtum hat sehr viel Opfer gekostet. Heute sagt man, daß der Alkohol für viele Europäer iu deu Tropeu ein noch schlimmerer Feind als die Malaria ist. Das Durstgefühl und das Bedürfnis zu trinken ist natürlich sehr stark in den Tropen. Man soll demselben aber nicht zu schnell nachgeben. Wein und Bier erzeugen neuen Durst, viel wirksamer sind kalter Kaffee und kalter Tee. Wenn trotz aller Vorsicht eiu Europäer der Malaria-Erkrankuug verfallt, so ist ein solcher, dessen Organismus durch Alkohol und durch Exzesse uicht geschwächt worden, viel leichter zu heilen. .Ix. Ergänzende stcitillllcke Angaben. Der Handel steigerte sich in den Jahren 1900 bis 1 9 0 5 in den einzelnen Kolonien: Einfuhr: Ostafrika: 12 Millionen Mark Wert, 9y2, 9, 11, 141/3, 171/2. Kamerun: 141/4, 9^, 13^/z, 9 2's, 9-/3, 13y2. Togo: 31/2, 43/4, 61/5, 6, 7, 73/4. Südwestafrika: 7, 10, 8v2, 8, 10, 232/s- Neu-Guiuea und Bismarck-Archipel: 12 '3, 1"». 4' 3, 3'/s. 3.

2. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 93

1908 - Berlin : Voss
- 93 — Das Buschnashorn — Rhinozeros — hat eine Schulterhöhe von 1,67—1,73 m, das größere vordere Horn ist bis 1,12 m lang. Tas -mächtige Tier ist plump, aber gewandt, trabt, klettert gut in Felsen. Es flieht vor dem Menschen bei rechtzeitiger Witterung. Tie Jagd ist nicht gefährlich, da das Tier im scharfen Lauf nicht wenden kann. Die Hörner werden zu Säbelgriffen verarbeitet, die Nashorn vmn Tsad-See ldurch Hauptmann Stieber erlegt). Haut zu Schilden. Das Fleisch ist ganz schmackhaft, nur etwas trocken und fettlos. — Tas größere Steppennashorn lebt im mitt- leren Südafrika auf grasbedeckten Ebenen und ist schon stark der- mindert: es wird bis 1,9 in hoch, das Vorderhorn bis 1,4 m lang, das Hinterhorn 60 cm. Das Flußpferd — Hippopotamus — ist ein plumpes, uu- förmliches und häßliches Tier, bis 5 in lang auf nur 60 ein hohen Beinen, es lebt im Innern Hochafrikas in Seen und Flüssen, schwimmt und taucht sehr geschickt, kann Kähne zum Kentern bringen; es kommt nach je Iv2—2 Minuten zum Atmen au die Oberfläche. Auf dem Lande angegriffen, wehrt es sich wütend, tötet durch Beißen mt&l

3. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 140

1908 - Berlin : Voss
— 140 — jedoch nicht einzuholen. Der. direkte Weg nach Aminuis mußte allerdings «nfgegeben werden. Mit Orientierung nach der Sonne hoffte Sprögel im Bogen reitend die Wasserstelle Awadrab an der Pad^) nach Aminuis, jeden- falls die letztere zu erreichen. Aber nachmittags bezog sich der Himmel, und damit hörte in dem entsetzlich eintönigen Dornbuscht-Lande jede Möglich- feit der Orientierung auf. Sprögel verlor die Richtung und traf bis zu»l Abend weder Päd noch Wasserstelle. Als es dunkel wurde, band er das Pferd an einen Baum und legte sich etwa hundert Schritte entfernt hinter einen Busch; die mit Wasser noch halb gefüllte Feldflasche reichte bis Tagesgrauen. Das Pferd war aber gänzlich erschöpft und konnte nicht mehr geritten wer- den, da das verwundete Bein stark angeschwollen war. Sprögel nahm es am Zügel und marschierte weiter in südöstlicher Richtung, nin eine Päd oder den ausgetrockneten Flußlauf zu erreichen; bei dein Mangel einer Orien- tierungsmöglichkeit marschierte er aber tatsächlich in entgegengesetzter Richtung. Nach zwei Stunden Marsch konnte Waldmann nicht mehr weiter, er wurde seinem traurigen Schicksal überlassen an einer Stelle, wo gutes Gras stand -lind einige ausgegrabene eßbare Wurzeln umherlagen. Den Sattel versteckte Sprögel hinter einem Busch und marschierte weiter, ausgerüstet mit Ge- wehr und Packtasche, darin ein Stückchen Speck, Tabak und Streichhölzer. Mittags brach die Sonne durch, sie konnte jetzt zur Orientierung nicht mehr viel helfen, brachte aber Qual durch ihre heißen Strahlen. Nach einer Mittagsrast ohne Schlaf marschierte Sprögel weiter bis Sonnenuntergang, er fand kein Wasser, und den Speck konnte er nicht ge- nießen, da sonst der Durst uoch fürchterlicher geworden wäre. Die Nacht brachte aber Schlaf. Am Morgen des zweiten Tages, des scheinbar hoff- nnngslosen Jrrmarsches, am 27. März, war starker Tan gefallen, mit dein das Taschentuch getränkt, ja sogar durch Ausringen etwas Wasser in die Feldflafck>e getropft werden konnte. Um 9 Uhr war der Tau schou wieder verdunstet. Ohne Wasser und ohne Nahrung marschierte Sprögel weiter, bis Sonnenuntergang, er gönnte sich nur eiue kurze Mittagsrast. Am 28. früh rauchte er etwas Tabak und bekämpfte damit seinen Hunger. Den Dnrst vermochte er wieder durch Abstreifen betonter Gräser zu löschen. Nach einer Stunde Marsch saud er endlich Pferdespuren und zu seiner Freude vou be- ichlagenen Pferdeu, auch Esels-Spuren waren dabei, also wahrscheinlich von der eigenen Truppe. Die Spuren führten aber nach verlassenen Hottentotten- Hütten. Nach den Wnrzel-Resten zu schließen, hatten hier Hottentotten und nicht Deutsche gerastet. Die beschlagenen Pferde waren wohl die am 25. genommenen. Sprögel folgte indessen der in einen ausgetrockneten Flußarm führenden Spur und fand ausgeschachtete Wasserlöcher mit gutem Wasser, einem Labsal, welches auch gestattete, den Rest Speck zu essen. Er glanbte am großen Nossob zu seiu und damit eine brauchbare Orientierung gefunden zu haben, die Pferdespur ging abwärts im Flußbette, er folgte derselben mit dem großen Schatz einer gefüllten Feldflasche. Allmählich verstärkten sich die Pferdespuren durch audere von rechts und links heranführende, aber der Mist *) Durch Geleisespuren der Ochsenwagen bezeichneter Verbindungsweg zwischen Wasserstellen.

4. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 74

1908 - Berlin : Voss
— 74 Die afrikanischen Neger haben Gelegenheit gehabt, in den völlig unabhängigen Staaten Liberia, Smiti und San Domingo ihre knl- tnrelle Eigenart zu entwickeln, sie sind aber nur zu einer schlechten Kopie vm- Staatengebilden der Weißen gelangt, und in der ethischen Entwicklung habeu sie nicht vermocht, die typischen Mängel der Neger- Die Hauptmasse der 13 —14 Millionen zäh- lenden Bevölkerung repräsentiert, abge- sehen von den Poly- nesien, den ziemlich einheitlichen Typus des afrikanischen Negers in dem Ge- biet zu beiden Seiten des Aeqnatvrs von etwa 20" südlicher bis 20" nördlicher Breite. Die Mehrzahl gehört ethnographisch zum Bantn-Stamme, im Norden vermischt mit Stämmenvon Sudan- Negern, im Süden von Kaffern. Die eigen- artigennurnoch 10000 Menschen zählenden gelben Hottentotten, ebenso die Bnschmän- ner mit einem ahn- lichen Typus sind ver- einzelte Erscheinungen ohne irgend welche ethnvgraphische Ver- Samoanerinnen. wandtschaft mit den Negern. Der andauernde Einfluß des feuchtheißen Kiistenklimas mit Malaria nlußte auch energielos inachen^

5. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 121

1908 - Berlin : Voss
— 121 — Aufnahmefähig sind gesunde junge Leute im Alter von 17—27 Jahren. Vorzulegen sind: Geburtsschein, Impfschein, Entlassungs- zeugnis von der Schule, selbstgeschriebeuer ausführlicher Lebenslauf, Entlassungs-Zeugnis aus der letzten Stelle, Militärpapiere, eo. Be> rechtigungsschein zum einjährigen Dienst, polizeiliches Führungs- attest und ärztliches Zeugnis von einem Kreisarzt oder einem be- kannten Tropenarzt. Der Preis für den jährlichen Kursus, einschl. Pension beträgt je nach dem Zimmer 1300 bis 1500 Mk. Aufnahme findet statt zu Ostern und zum Oktober. Direktor und Geschäftsführer der mit einem Reichszuschuß arbeitenden Privat-Anstalt ist Professor Fa- barius. — Die katholische Mission in Hünfeld, Welche 8 Stationen in Südwestafrika unterhält, hat in Treis a. d. Mosel die Kolonial- schule Maria-Engelport gegründet, dieselbe bildet ebenfalls Farmer und Pflanzer aus. Die beiden Kolonialfchulen erhalten eine Reichsunter- stützung von je 10000 Mk., für 1908 ist eine Erhöhung um je 4700 Mk. in Aussicht genommen. Auch die denkbar beste Vorbereitung der Kolonialbeamten und der Pflanzer bleibt vergeblich, wenn dieselben körperlich den An- forderungen nicht gewachsen sind. Wer schon in der Jugend viel Alkohol genossen und sich übermäßigem Biergenuß ergeben hat, ist für die Tropen-Karriere nicht mehr brauchbar. Mit Recht werden daher an die Kandidaten strenge Anforderungen gestellt. Aber auch vollkommen gesunde junge Leute müssen sich in den Tropen ent- schließen, streng nach den Regeln der Tropen-Hygiene zu leben und schädlichen Genüssen zu entsagen. Das Tropen-Klima, hohe Temperatur mit starker Sonnen- strahlnng bei nahe gänzlicher Sättigung der Luft mit Wasserdampf, forderte bisher zahlreiche Opfer. Die Tropen-Hygiene hat aber in den letzten Jahren solche Fortschritte gemacht, daß die Erkrankungen und Todesfälle bedeutend abgenommen haben. Bei richtiger Lebens- weise können Europäer mehrere Jahre in den Tropen leben, ohne wesentlich in ihrer Gesundheit geschädigt zu werden, und ein mehr- monatlicher Aufenthalt in gemäßigtem Klima stellt die Tropendienst- fähigkeit in der Regel völlig wieder her. Die am meisten verbreitete Tropenkrankheit ist die Malaria, weicher die Europäer lange Zeit ratlos gegenüberstanden, bis durch

6. Die deutschen Kolonien, ein Teil des deutschen Vaterlandes - S. 141

1908 - Berlin : Voss
— 141 — enthielt keine Haferkörner. Also Hottentotten! Enttäuscht machte der Reiter kehrt und ging im Flußbett aufwärts, wie er glaubte, im großen Nossob. Da das Flußbett immer schmaler wurde, so war es offenbar der kleine Nossob. Die neue Orientierung konnte nur helfen, wenn die Eiumündungsstelle in den großen Nossob gefunden wurde, und dies war nur möglich durch Kehrt- machen und Weitermarsch auf der Hotteutotten-Spur. Die Spur brachte bald rettende Nahrung durch die Fleifch-Refte an einem Wild-Gerippe und einige zurückgelassene eßbare Wurzeln, so reichlich, daß sogar die Packtasche damit gefüllt werden konnte. Die Nähe der Hottentotten veranlaßte Sprögel, nun nur in der Nacht im trocknen Flußbett weiterznmarschieren. Die Hottentotten-Spur brachte weiter Glück: am 31. nicht nur 2 Wasserlöcher, sondern sogar ein Pferd! Dort oben an einer Höhe stand es, aber wahrscheinlich nicht allein. Also zunächst nach Spuren gesucht in dem umgebenden Busch, es fand sich nur die eine. Vorsichtig heranschleichend, suchte Sprögel das Pferd vertraut zu machen And einzusaugen. Es gelang wider Erwarten schnell, es tvar ja der Dietrich von der Kompagnie, aber schwer verwundet am linken Oberschenkel! er konnte kaum noch von der Stelle. Der erste Gedanke war, das arme Tier von seinen Leiden zu erlösen, aber ein Schuß konnte die wahrscheinlich nicht sehr ent> fernten Hottentotten heranrufen. Der Nachmittag brachte eine neue Über- raschung, wieder ein Pferd! Diesmal ein Hottentottenpferd, weil unbefchlageu und ohne Brand. Es war ganz gesund und anch nicht gedrückt, offenbar war es entlaufen, ließ sich aber leicht einfangen. Aus einem umgeschnallten Riemen wurde eine Trense hergestellt, und sie leistete guten Dienst auf mehrstündigem Ritt im Nofsob-Bett. Abends wurde das Pferd im Busch versteckt, ein Grashaufen angesammelt und hundert Schritte entfernt ein Lagerplatz gewählt, die Wurzeln reichten noch. Nach dem so günstigen Tage am folgenden Morgen eine neue Ent- täufchung! Das gestärkte Pferd riß sich, von der mangelhaften Trense los und entlief. Nach Berzehrung der letzten Wurzeln marschierte Sprögel zu Fuß weiter. Am 2. April früh, bei Hunger und Durst, die Freude, daß der Zusammenfluß der beideu Nossob erreicht wurde; am großen Nossob aufwärts konnte der Pfad nach Aminuis gefunden werden, wenn nicht vorher völlige Erschöpfung durch Hunger und Durst eintrat. Im großen Nofsob-Bett wurde etwas feuchter Schlamm gefunden. Ein Rudel Springböcke brachte Rettung. Sprögel schoß zwei, trank das Blut und füllte auch die Feldflasche mit Blut. Schlecht bekam ihm der Genuß des Magenwassers, indem sich starkes Er- brechen einstellte und seine schon vorher stark reduzierten Kräfte noch mehr verringerte. Die in Reifig-Fener gerösteten Lebern gaben zwar stärkende Nahrung, vermehrten aber sehr den quälenden Durst. Die Nachtruhe vom 2. zum 3. April im Bett des großen Nossob brachte wegen der massenhaften Moskitos keine Erfrischung. Am 3. war noch ein Rest von Leber und Blnt verfügbar, die Zunge schmerzte aber von der Kruste, welche das gerinnende Blut bildete. Nachmittags wurden viel Spuren vou deutschen Pferden gefunden, die den Großen Nossob in nordöstlicher Richtung kreuzten, also voraussichtlich zur Station Aminuis führten. In der Hoff-- nnng baldiger Rettung wurden Hunger und Durst in der folgenden Nacht

7. Bd. 1 - S. 21

1795 - Berlin : Voss
Vom Zeichnen. sr hat; zur Ziehung der Kreislinien aber dient der Lin- say-Zirkel, dessen eine Spitze abgenammen, und dar für ein Reißblei oder Reißfeder eingesetzt werden kann. Die Hauptsache bei einem Zirkel ist, daß die Bewegung im Gewinde äußerst gleichförmig und sanft sey, daß er sich nicht leicht verrücke, und daß die Spitzen nicht scharf wie eine Nadel, aber doch fein seyn. Die Reißfeder ist ebenfalls von zweierlei Art: Zur Ziehung gerader Linien dient die Hand-Reißfeder, zur Ziehung von Kreislinien die Einsatz-Reißfeder, welche in den Einsatz-Zirkel gesteckt und festgeschraubt werden kann. Die Blatter müssen von Stahl und nicht von Messing seyn. Um sie mit Tusche zu füllen, kann inan diese entweder mit einer Feder oder mit dem Pinsel eiuflößen, oderauch, nachdem man die Reißfer der erst in reines Wasser gehalten, und das hineingezoi gene wieder herausgeblasen hat, dieselbe bloß an die Oberfläche der flüssigen Tusche halten, da sich denn von selbst so viel hineinzieht, als nöthig ist. Nachdem die Linien, die man ziehen will, schwach oder stark seyn sollen, wird die Reißfeder mehr oder weniger zuger schraubt. Nach dem Gebrauche nmß sie jedesmal wohl von Tusche gereinigt werden, indem man sie in Wasser ausspült und sowohl auswendig als inwendig mit Pa- pier reinigt. Beim Hinlegen wird sie etwas aufger schraubt; auch kann man die Spitzen d»r Zickel sowohl, als der Reißfedern, mit Papier bewickeln, um sie vor Rost zu bewahren. Zur Messung und Austragung der Winkel findet man in den Reißzeugen den Transporteur, d. i. einen in seine i8o Grade getheilten Halbkreis; gewöhnlich B z von

8. Bd. 1 - S. 31

1795 - Berlin : Voss
Vom Zeichnen. Zl Hierbei ist auf die Beschaffenheit der Tusche und der Reißfeder zu sehen. Die erstere muß mcht zu blaß mid schwach, doch aber vollkommen flüsstg, und bre ' Reißfeder nicht zu scharf seyn, damit sie nicht das Pa< pier ritze. Die Reißfeder wird zuvor auf dem abzuschneidenden Rande des Riffes oderaufeinem besonderen Stücke Papier probirt, ob die Linien die erforderliche Feinheit oder Stärke haben *). Die Führung derselben ist wie beim Bleistift; der reckte Arm muß auch hier sehr leicht beweglich seyn, und nicht zu fest am Tische auliegen. Bei dieser Arbeit hat man ferner vornehmlich dar hin zu sehen, daß keine Linie zu lang gezogen werde, worauf es bei der ersten Arbeit noch nicht so sehr am kam. Zwei Linien, die sich bloß in einem Punkte bei rühren sollen, dürfen stch nicht durchschnerden, sondern ^ alle Schenkel der Winkel müssen recht scharf und nur bis an den einzigen Punkt, wo ste zusammen laufen, angezogen werden. Wo körperliche Gegenstände (nicht bloß Flachen) vvrgestellt werden, z. B. bei einem Gebäude, werden diejenigen Linien, welche vorn Liä)te abgewandt liegen, (gewöhnlich die zur Rechten und unten) starker angezor gen. Diese Drucklinien geben der Zeichnung ein lebt hafteres Ansehen, und heben den Gegenstand heraus. Die Einfassung wird mit zwei Parallel-Linien ger macht, wovon die eine stärker, tue andere schwächer ist. Vcrr *) Zum Reiniqen der Reißfeder Von Tusch nach dem Gebrauche, oder wenn sich ein Faserchen ». dgl. zwischen die Spitzen ge- setzt har, kann man ein Blättchen Rauschgold gebrauche».

9. Bd. 1 - S. 6

1795 - Berlin : Voss
6 Bemerk über d. erst. Unterricht überhaupt Zeder erfahrne Lehrer wird cingestehen, daß die analytische Methode, die von dem Ganzen zu dentheü len fortgeht, im Allgemeinen der synthetischen, die von den Theilen zum Ganzen führt, bei dem Unterrichte der Zugend vorznziehen ist. Auch ihre Anwendbarkeit auf das Lesenlernen beim Privat t Unterrichte laßt sich nicht bezweifeln, da sie ein so gültiges Zeugnisi für sich hat. Ob sie aber auch in öffentliche Schulen Eingang schon gefunden habe oder bald sinden werde, weiß ich nicht; der Preis des dazu erforderlichen Lehrmittels scheint indeß der Einführung entgegen zu stehen. Die synthetische Methode, welche vermuthlich noch zur Feit herrschend bleiben wird, kann man gewisserma- ßen mit der analytischen verbinden, wenn man, nach der oben erwähnten Vorbereitung/sogleich ganze, doch einsilbige leichte Wörter mit beweglichen, auf einzelnen Brettchen geklebten Buchstaben an eine Tafel anfetzt, und sie dann (ohne die Buchstaben zu nennen) auf eim mal ausspricht, und von den Kindern nachsprechen^ auch M der Folge die Buchstaben selbst wählen und ein vor« gesprochenes Wort ans<en läßt *). Uebrigenö der Siehe *) Unter mehrern andern ist auch folgende Uebung sehr zweck- mäßig : Nachdem mau B. das Worc Tisch angesetzc, und die einzelnen Buchstaben, woraus es bestehe, in der Fibel har aiifsuchen lassen, damit die Figuren sich dem Eedächt-niß und der Einbildungskraft desto besser einpragen; so sagt man: Gebt Achtung, K., ich will nur Einen Buchstaben i» diesem Worte verändern, und es wird ein ganz andres Wort entste- hen. Man nimmt B weg, und setzt F an dessen Stelle — Fisch. Aiis Fisch wird sodann durch Echschiebnug des c Frisch, und so kann man in Einem Worte viele Verände- rungen anbringen, wobei die Kinder selbst mit zu Rakhe ge- • zogen werden, welches ihnen nicht wenig Vergnügen macht.

10. Bd. 1 - S. 97

1795 - Berlin : Voss
Grundsätze der deutschen Sprachlehre. 97 schleimen Endungen des Plurals sind: die Hände, die Adern, die Naturen. Eben so einfach ist die zweite Deklination. Nach derselben gehen alle diejenigen Wörter männlichen und unbestimmten Geschlechts , welche den Nominativ des Plurals dem Singular gleich lasten, z. B. Meister, Daumen, Käse, Gebirge. Doch werden die Vokale a, 0 und u, so wie in den übrigen Deklinationen, oft in ä, ö und ü erhöhet, z. B. Väter, Brüder. Die Wörter der dritten Deklination sind daran kenntlich, daß sie dem Ñominñt. des Singulars im Plural e oder er anhangen, als: Tisch, Tische; Buch, Bücher. In der vierten Deklination nehmen die Wörter im Plural n oder cn an, welches das unterscheidende Kennzeichen dieser Deklination ist, z. B. Affe, Asien; Narr, Narren. *) Einige Wörter gehen nur im Plural nach der vierr ten, im Singular aber nach der zweiten, oder dritten. Nach der zweiten: Das Auge,, der Bauer, das Ende, der Flitter, Gevatter, Hader (alter Lapr pen), Nachbar, Pantoffel, Stachel, Stiefel, Vetter, Kamerad, Lvrbcr, Muskel, Satir; ferner die lateinischen Namen auf or, wenn das 0 den Ton nicht hat, und im Plural lang wird, z. B. Credi» tor, Doktor;, die Wvlksnamen in er und ar, welk che den Ton nicht auf der letzten Silbe haben, als Barer, Ungar. Nach *) Die erste Deklination hat zwar im Plur. auch die Endung e und n, wie die dritte und vierte, unterscheidet sich aber hinlänglich durch daü Geschlecht. Lehrbuch I. B.i.abrh. G
   bis 10 von 499 weiter»  »»
499 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 499 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 54
1 1
2 1
3 0
4 0
5 63
6 1
7 93
8 1
9 2
10 44
11 0
12 0
13 0
14 0
15 51
16 243
17 1
18 0
19 173
20 0
21 19
22 2
23 0
24 1
25 2
26 0
27 0
28 0
29 12
30 78
31 0
32 0
33 9
34 0
35 0
36 0
37 67
38 9
39 13
40 0
41 1
42 0
43 0
44 1
45 136
46 0
47 0
48 0
49 6

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 48
1 31
2 1
3 122
4 56
5 12
6 208
7 18
8 3
9 17
10 18
11 37
12 170
13 12
14 0
15 9
16 437
17 426
18 19
19 34
20 13
21 90
22 2
23 25
24 130
25 26
26 22
27 53
28 46
29 3
30 28
31 1
32 20
33 14
34 15
35 1
36 121
37 69
38 7
39 56
40 224
41 31
42 499
43 13
44 27
45 353
46 12
47 7
48 31
49 10
50 16
51 6
52 211
53 4
54 50
55 1
56 8
57 13
58 6
59 17
60 11
61 47
62 20
63 3
64 46
65 3
66 48
67 1
68 100
69 16
70 31
71 81
72 68
73 52
74 14
75 119
76 33
77 87
78 14
79 176
80 14
81 36
82 87
83 3
84 199
85 8
86 9
87 62
88 2
89 6
90 14
91 148
92 785
93 13
94 307
95 35
96 6
97 17
98 144
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 5
1 28
2 1
3 24
4 1
5 4
6 6
7 2
8 6
9 0
10 1
11 0
12 32
13 2
14 0
15 0
16 0
17 2
18 1
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 69
25 1
26 0
27 0
28 45
29 2
30 0
31 1
32 2
33 21
34 6
35 0
36 0
37 0
38 0
39 4
40 0
41 0
42 26
43 14
44 0
45 1
46 173
47 11
48 0
49 0
50 7
51 10
52 6
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 24
60 0
61 0
62 1
63 0
64 4
65 1
66 1
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 4
75 22
76 1
77 0
78 0
79 0
80 0
81 28
82 0
83 10
84 89
85 0
86 3
87 1
88 0
89 6
90 0
91 0
92 7
93 2
94 0
95 6
96 0
97 0
98 0
99 0
100 12
101 3
102 6
103 0
104 0
105 0
106 1
107 29
108 0
109 5
110 27
111 3
112 2
113 37
114 44
115 0
116 2
117 0
118 0
119 2
120 0
121 1
122 0
123 17
124 139
125 26
126 0
127 6
128 0
129 2
130 0
131 48
132 0
133 6
134 0
135 0
136 32
137 32
138 0
139 0
140 0
141 0
142 2
143 2
144 1
145 0
146 0
147 3
148 0
149 1
150 0
151 0
152 191
153 0
154 10
155 1
156 2
157 0
158 0
159 1
160 1
161 0
162 0
163 0
164 2
165 2
166 8
167 0
168 41
169 1
170 0
171 0
172 0
173 28
174 0
175 258
176 0
177 21
178 0
179 31
180 4
181 0
182 4
183 52
184 0
185 4
186 0
187 0
188 2
189 0
190 0
191 1
192 0
193 3
194 0
195 20
196 17
197 0
198 0
199 0